Hetero schauspieler in schwulen rollen berlin

hetero schauspieler in schwulen rollen berlin

Stand: Von: Daniel Beise. Kommentare Drucken Teilen. Die ARD-Serie »All you need« hat vier schwule Protagonisten. Warum keine schwulen Schauspieler für schwule Rollen, fragen andere kritisch. Bis auf diese beiden Kritikpunkte überwiegt aber die positive Resonanz auf die neue ARD-Miniserie »All you need«, die erstmals im Öffentlich-rechtlichen TV vier schwule Männer zwischen Mitte 20 und Anfang 40 in den Fokus der Fiktion rückt.

Sie wurden im Casting ausgewählt - egal, ob hetero- oder homosexuell - aufgrund der Abwesenheit von toxischer Männlichkeit.

Hetero schauspieler in schwulen rollen: kontroverse und diskussion in berlin

Gemeint ist mit toxischer Männlichkeit ein Selbstbild, das keine emotionalen Schwächen duldet und von Dominanz, Arroganz und Herabsetzung anderer geprägt ist. Frauen- und Schwulenfeindlichkeit bis hin zu Gewalt gehen zuweilen damit einher. Diese sollte auch nicht Ausschlusskriterium für eine Besetzung sein.

Er habe nach Anknüpfungspunkten gesucht, die er mit dem Charakter Levo gemein habe: Wir leben beide in Berlin, sind recht umtriebig und feiern gerne; und sind beide emotional-soziale Menschen. Seine Rolle in dem mexikanischen Arthouse-Film »Fireflies« sei für ihn beispielsweise schwieriger gewesen, da er einen Homosexuellen gespielt hat, der vor der Unterdrückung im Iran geflohen ist.

Regisseur Gutsche habe die Schauspieler super angeleitet; darüber hinaus würden beispielsweise Liebesszenen heute »sehr professionell« ablaufen - samt speziellem Intimacy-Coach und einem Set, an dem nur die wichtigsten Akteure dabei sind. Mit Schauspieler Mads Hjulmand habe das super funktioniert.

Daraus könnte endlich auch mal etwas Festes für Vince werden. Levo ist sein bester Freund und Mitbewohner, zieht aber zu Beginn der Serie mit dem frisch geouteten Familienvater Tom Mads Hjulmand in die Vorstadt. Die in Summe zweieinhalb Stunden sind bereits online zu sehen; am Sonntag Mai und Montag Mai wird die Serie auf ARD ONE ausgestrahlt.

Eine zweite Staffel ist bereits bestätigt. Die Serie behandelt nicht allein das schwule Leben mit Partys und Sex, tollen und natürlich auch schwierigen Momenten. Um fünf Freunde, darunter noch eine alleinstehende Frau, gespielt von Christin Nichols, »die amüsante und auch schmerzvolle Erfahrungen machen«.

Dabei sei die Erzählung »lustig, charmant und rührend«. Levo sei eine Figur, die Witz einbringe, freche Sprüche auf Lager habe und die Gruppe als Motivator zusammenhalte. Tatsächlich gab es in den öffentlich-rechtlichen Programmen, wie überhaupt im deutschen Fernsehen, wenn überhaupt nur sehr vereinzelt echte Identifikationsfiguren für queere Menschen.

Gemeint sind damit markante Rollen, die bestenfalls kollektiv, also in einer breiteren Masse wahrgenommen werden. So betonte auch der Drehbuchautor und Regisseur Gutsche im Vorfeld der Veröffentlichung: »Wir haben das Jahr und noch immer werden im deutschen Fernsehen Charaktere aus der LGBTQI-Community hauptsächlich als Nebenfiguren erzählt.

Und das ist hoffentlich nur der Anfang. Meine News. Vor 1 Std. Nahe Johanneskirche.