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Eine Zeitreise und eine Familiengeschichte in 21 Filmen. Als die jährige Jane Fonda im Februar bei den Golden Globes mit dem «Cecil B. De Mille Award» für ihr Lebenswerk ausgezeichnet wurde, forderte sie in ihrer Dankesrede mehr Diversität im filmischen Storytelling.

Nun könnte man dies als Tribut an den Zeitgeist abtun, aber bei Fonda bedeutete das Einstehen für andere immer schon mehr als schönes Daherreden. Bis heute erfüllt sie ihre Rolle als politische Aktivistin so ernst wie gewissenhaft: So stand sie jeden Freitag vor dem Capitol in Washington, um unter dem Slogan «Fire Drill Friday Meeting» gemeinsam mit anderen Demonstranten an die Klimakrise zu erinnern und politisches Handeln einzufordern.

Dass sie mehrmals verhaftet wurde, hielt sie natürlich nicht davon ab; es war dann die Pandemie, die den Aktionen ein vorläufiges Ende setzte. Auch als Schauspielerin ist Fonda immer noch präsent, in der Netflix-Serie Grace and Frankie nämlich: Dort spielt sie in der mittlerweile siebten Staffel jene Grace, die im Alter an der Seite ihrer ungleichen Freundin Lily Tomlin nochmals zu einem Neuanfang ansetzt, nachdem sie von ihrem schwulen Ehemann verlassen worden ist.

Neuanfänge, das gab es bei Fonda schon viele. Es war Lee Strasberg, der Jane Fonda dazu ermutigte, Schauspielerin zu werden; das war , als die Jährige im New Yorker Actors Studio Unterricht nahm. Und Mut brauchte sie: Zu Beginn ihrer Ausbildung war Jane orientierungslos und verunsichert und litt unter Essstörungen.

Ihre Mutter Frances Seymour Brokaw hatte sich in einer psychiatrischen Klinik die Kehle aufgeschnitten, als Jane zwölf Jahre alt war. Der Vater, der gefeierte Schauspieler Henry Fonda, erzählte seinen Kindern, die Mutter sei an Herzversagen gestorben; die Todesursache erfuhr die Tochter aus einer Zeitschrift.

In ihrer erschienenen Autobiografie «My Life So Far» hat Jane Fonda über ihre unglückliche Kindheit geschrieben, über die depressive Mutter, den Vater mit seinen Ansprüchen, ein Mann von offenbar Furcht erregender Kälte, der nie Zeit hatte für seine Familie. Umso beeindruckender ist die Entwicklung, die Jane Fonda als Schauspielerin durchlief.

Nach unbefriedigenden Anfängen setzte sie sich nach Frankreich ab und wurde unter ihrem späteren Ehemann Roger Vadim zu Barbarella: jenem überirdischen, langbeinigen Wesen, das in der Schwerelosigkeit einer Raumkapsel seinem Astronautenanzug entschwebt und aus Jane ein Pin-up-Girl der Swinging Sixties machte.

Im Frankreich der Studentenunruhen begann aber auch Janes Politisierung. Nach der Rückkehr in die USA engagierte sie sich gegen den Vietnamkrieg, für die Black-Panther-Bewegung, die Rechte von Indianern und die Frauenbefreiung. Die Aktivistin wurde jahrelang vom FBI und von der CIA observiert und mehrmals verhaftet; ganze 22' Seiten Material wurde über sie zusammengetragen.

Zu Janes Glück führte der Triumph der Gegenkultur auch in der amerikanischen Filmindustrie zu einem Generationenwechsel. Trotz ihres zeitweiligen Rufes als Staatsfeindin konnte Jane Fonda ihre Filmkarriere fortsetzen. Eine neue filmische Heimat fand sie, auch dank des Erfolgs von Easy Rider , im Umfeld New Hollywoods.

In den Siebzigerjahren entstanden ihre besten Filme. So verhalten intensiv wie in der Depressionszeit-Parabel They Shoot Horses, Don't They? Sydney Pollack, , so aufrichtig wie im Kriegsheimkehrer-Drama Coming Home Hal Ashby, erlebte man Jane Fonda danach kaum mehr.

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Den Oscar erhielt sie für ihre starke Rolle in Alan Pakulas Grossstadt-Thriller Klute : An der Seite von Donald Sutherland spielt Jane Fonda ein New Yorker Callgirl, das von einem Psychopathen bedroht wird. Ihr Ausdruck wechselt, manchmal in Sekundenschnelle, zwischen fiebriger Angst, Beherrschung und der Verunsicherung einer Verliebten, die langsam ihre Abwehr aufgibt.

In der Rolle einer Frau, die um ihre Autonomie kämpft, wirkte Fonda sehr zeitgemäss. In den Achtzigerjahren verschrieb sich Jane mit der ihr eigenen Entschlossenheit dem Aerobic-Kult; auf der Leinwand war sie für vierzehn Jahre nicht mehr zu sehen. Eine Ausnahme ist On Golden Pond , der einzige Film, in dem sie gemeinsam mit ihrem Vater auftrat — eine Vater-Tochter-Geschichte.

Der Plot spielt, recht unverhohlen, auf die Entfremdung zwischen den beiden an. Wie ihr Bruder Peter litt Jane zeitlebens unter der Unnahbarkeit des Vaters, sehnte sich nach Anerkennung und Nähe. Während der Dreharbeiten, in der Konfrontationsszene zwischen Vater und Tochter, erlebte Jane, was ihr im Leben versagt blieb: eine späte, zaghafte Versöhnung.