Schwulen guide wien graz

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Sie stammen eigentlich aus der Gay-Szene: Darkrooms. Dunkelgehaltene, verwinkelte Räume in Clubs und Saunas, in denen homosexuelle und bisexuelle Männer Sex mit anderen Männern suchen. Es geht um den Thrill, um das Anonyme, das Öffentliche. Lange Zeit gab es Darkrooms nur in der Gay-Szene, seit einigen Jahren haben auch andere sexuelle Orientierungen den Ort für unverbindlichen und anonymen Geschlechtsverkehr für sich entdeckt.

Vor allem dank sexpositiver Partys wie die "Fagtory" in Graz oder die "hausgemacht" -Eventreihe in Wien. Aber wie bewegt man sich in einem Darkroom? Was muss ich beachten, wie mache ich auf mich aufmerksam und wie lehne ich jemanden ab? Hanna Stummer, Vorstand und Organisatorin bei hausgemacht, und David Krendl, Teil des Awareness-Teams bei den Events, erklären die wichtigsten Punkte.

Schon vorab machen sie klar, bei hausgemacht läuft der Darkroom etwas anders ab als in der Gay-Szene: Alleine darf man nicht hinein. Vor allem auch zum Schutz von Frauen. Und er wird auch anders benamst, weil er bei den Events nicht ganz dunkel ist. Stummer: Grundsätzlich nicht in jedem Darkroom der Welt.

Bei unseren Veranstaltungen ist er aber schon dafür gedacht. Das ist jetzt kein Zwang, sondern eine Platzfrage. Sich im Darkroom hinsetzen und 30 Minuten quatschen sollte man lieber woanders machen. Stummer: Bei uns ist es nicht erwünscht, dass Leute voyeuristisch im Darkroom sind und einfach zuschauen.

Aber dass eine Person durchgeht und zuschaut, ist bei uns ein No-Go. Aber klar, bei anderen Darkrooms ist das üblich. Krendl: Bei unseren Partys passiert das Ganze ja schon auf dem Dancefloor. Also man macht sich das aus, bevor man in den Darkroom geht. Stummer: Da gibt es jetzt keine Regeln oder Handzeichen.

Ich würde einfach mit Augenkontakt beginnen und sonst einfach wie immer um Konsens fragen. STANDARD: Spannend, dass ihr das so erzählt. In einem Reddit-Forum zum Berghain in Berlin schreibt ein schwuler User, dass Konsens einholen unpraktisch ist, wenn er gerade mit zehn anderen Männern zugange ist.

Krendl: Das kommt auf den Darkroom selbst an. Das Berghain ist aus einem Schwulenclub entstanden, und da geht es ganz anders zu als bei unseren Partys. Da wird einfach hingegriffen und geschaut, was passiert.

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Das unterscheidet sich massiv von Veranstaltung zu Veranstaltung. STANDARD: Bei Partys mit Darkroom steht beim Eingang oft, dass man keine Getränke mit hineinnehmen darf. Warum das? Krendl: Der Hauptgrund ist die Sicherheit. Es braucht nur ein Glas zu Bruch gehen und jemand setzt sich zum Beispiel auf einer Couch in die Scherben.