Gay rechte symbol graz
Relativ neu ist in dieser Veranstaltungslandschaft auch das Loft , das ehemalige Acardium, das seit ungefähr einem Jahr mit neuem Besitzer und bunt gemischtem Eventkalender den alten Glanzzeiten Konkurrenz macht. Unlängst fühlte ich mich dort nicht nur wie Garfield in einem Musikvideo von HGichT , sondern auch in die Vergangenheit zurück versetzt, als ich unverhofft auf einer Goa-Party landete.
Dort zumindest hat sich kaum etwas verändert, man sieht immer noch die selben Gesichter mit Mustern drauf strahlen. Doch trotz oder wegen?
Das symbol der gay-rechte: bedeutung und verwendung in graz
Also lassen wir das lieber und zurück zum eigentlichen Thema. Das Loft bietet Bühne und Kulisse, nicht nur für Minimal-Techno und Leuchtkäfer, sondern auch für eines der wenigen monatlichen Queer-Clubbings in Graz. Das Rosy in der Postgarage bietet diese Möglichkeit zwar, findet aber nur alle paar Monate statt.
Das Loft hat also mit Queerbeat eine kunterbunte Alternative zum grauen, homphoben Alltag. In Zeiten wie diesen, kann es nicht genug Orte geben, an denen sich Menschen mit gleichgeschlechtlicher sexueller Ausrichtung treffen, flirten, kennen lernen, verlieben und vor allem eines: TANZEN können!
Das Land des Life-Balls hat sich in den vergangenen Wochen wieder einmal für eine Doppelmoral qualifiziert, die der durchschnittliche Otto-Kronenzeitung-Abonnent höchstens den Amerikanern nachschimpfen würde. Doch die Angst, der Motor hinter dieser Moral, greift massiv um sich in der Alpenregion: Da traut sich Toni Polster schon gar nicht mehr seinen Fernseher aufzudrehen und ausgerechnet Schwulenikone Dagi kriegt gar unappetitliche Ekelgefühle wie bei einer Phobie, durch Angst und Abwehr verursacht.
Herr Lauda fürchtet auch schon das Schlimmste: Dass er sich eines Tages dafür entschuldigen wird müssen, dass er hetero ist. Was ist denn da passiert? So kommen wir leichter in Gefahr, es beim nächsten Mal in aller Unschuld und Naivität wieder zu unterstützen. Ein Teil dieser willkürlichen Gruppe der Todgeweihten waren Homosexuelle, die in Vernichtungslager deportiert wurden, weil sie nicht wie "Normale" waren.
Noch in den Siebziger Jahren war es in Europa üblich Homosexuelle mit Elektroschock-Therapie von ihrer Geisteskrankheit heilen. Die Antworten darauf sind ganz leicht nachvollziehbar. Sehen wir uns die Aussage Niki Laudas einmal genauer an. Dass er sich womöglich noch dafür entschuldigen wird müssen, wer er ist.
Wovor hat dieser erfolgreiche Inhaber einer Fluglinie eigentlich solch irrationale Angst? Gehen wir einen Schritt weiter. Und zwar dafür, dass sie sich nicht schämt. Schämt dafür, eine Schwuchtel zu sein. Der kann sich doch nicht einfach so in die Öffentlichkeit trauen mit seiner Perversion und gute, alte Traditionen kaputt machen?
Der Rennfahrer und der Fussballprofi Männer per se fürchten sich wie kleine Buben. Diese Angst entspringt einem sehr subtilen, ja fast archaischen Revierdenken. Weil, wenn diese verkehrten, schwulen Tütü-Hopser plötzlich Rechte bekommen, so wie alle anderen, und am Ende auch noch als Männer!
Eine Männlichkeit, die sich definiert aus der traditionellen Männerrolle und deren Stellenwert in der Gesellschaft. In Dagis Fall, ist es dann wohl die Angst, die richtigen Männer würden ihr abhanden kommen. In einer Gesellschaft, in der sich die Rollenbilder kontinuierlich verändern und alte, traditionelle Werte an Bedeutung verlieren, gibt es die Tendenz, sich verzweifelt an eben diese zu klammern: Familie, Ehe, Heterosexualität äh Kirche!?
Diese Reaktion ist verständlich und zutiefst menschlich!