Segeln schwul stuttgart
Aus Angst vor seiner Abschiebung bekennt sich ein Jähriger aus Kamerun nun öffentlich als schwul. Die Aktion für ein Bleiberecht weitet sich aus. Schwulenmagazin kämpft auch für seine Schwester. VON PLUTONIA PLARRE. Seit ihnen die Abschiebung aus Deutschland droht, ist über die kamerunischen Geschwister Junior und Yanga viel geschrieben worden: dass sie sich in Berlin vorbildlich integriert haben.
Dass sie engagierte Schüler sind. Dass sie bereit sind, für ihr Leben Verantwortung zu übernehmen. Nur dass er homosexuell ist, wollte der jährige Junior bislang vertraulich behandelt wissen— aus Angst vor seiner Familie, die damit nicht umgehen kann. Die Siegessäule wird in ihrer Februar-Ausgabe über den Fall berichten.
Gleichzeitig ruft das Blatt seine Leser dazu auf, die Bleiberechtskampagne für Junior und seine jährigen Schwester Yanga zu unterstützen. Die Kampagne war nach den Weihnachtsferien von Juniors Lehrern und Mitschülern der Moses-Mendelssohn-Oberschule in Mitte und den Betreuern des Jugendwohnprojekts WohnSinn gestartet worden, wo die Geschwister untergebracht sind.
Um Innensenator Ehrhart Körting SPD den Wind aus den Segeln zu nehmen, bemüht sich die Unterstützergruppe unter anderem darum, Leute zu finden, die Geld für den Lebensunterhalt der beiden spenden. Dass die Geschwister keine Aufenthaltserlaubnis erhalten sollen, hatte Körting gegenüber der taz damit begründet, dass sie der deutsche Staat alimentieren müsse.
Die Härtefallkommission hatte für einen Verbleib von Junior und Yanga in Berlin plädiert. Von der in Europa lebenden Verwandtschaft scheint für die zwei keine finanzielle Unterstützung zu kommen. Aber sein Eindruck sei, dass sich bei Innensenator Körting nichts bewege.
Januar hätten Junior und Yanga einen Termin bei der Ausländerbehörde gehabt. Die Redaktion der Siegessäule hat einen offenen Brief an Innensenator Körting geschrieben, von dem auch der Regierende Bürgermeister, Klaus Wowereit SPD , eine Abschrift bekommen hat.
Deshalb wird Körting aufgefordert, seine Verantwortung für die Geschwister ernst zu nehmen und der Härtefallkommission zu folgen.
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Das ist für jeden Jährigen ein sehr schwieriger Schritt, der das ganze Leben auf den Kopf stellt. Junior ist glücklich, es geschafft zu haben. In Kamerun, wo Homosexualität illegal ist, hat er keine Chance auf ein glückliches Leben. Gleichzeitig wirbt die Siegessäule in einem offenen Aufruf bei Prominenten um Unterstützung.
Das Aktion sei sehr gut angelaufen, freut sich Chefredakteur Holger Wicht über die positive Resonanz. Auch bei Juniors Verwandtschaft ist der Aufruf angekommen. Seitdem steht Juniors Telefon nicht mehr still. Diesen Artikel teilen. Alle Artikel. Von PLUTONIA PLARRE.
VON PLUTONIA PLARRE Seit ihnen die Abschiebung aus Deutschland droht, ist über die kamerunischen Geschwister Junior und Yanga viel geschrieben worden: dass sie sich in Berlin vorbildlich integriert haben.